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Kili

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Servus, 

 

da ich vor allem in meinem Freundeskreis immer wieder Geschichten über die Polizei und deren Vorgehen höre, die im Grunde völliger Schwachsinn sind, möchte ich hiermit einmal allen angehenden Tunern erklären, was in Hinsicht Umbauten gefährlich ist und was nicht und wie man sich bei einer Polizeikontrolle zu verhalten hat. Auch werde ich erklären, wie man Zivilstreifen erkennt.

 

Zuerst, ab wann hält euch die Polizei auf?

Fast kein Polizist hält ein Moped auf, das schön leise ist. Deshalb braucht ihr euch keine Sorgen machen, wenn ihr euch bis jetzt nur an der Übersetzung herumgespielt habt, oder, sofern ihr ein Euro 4 Moped besitzt, die CDI durch ein Tuningteil ersetzt habt, und in gemäßigtem Tempo an der Polizei vorbeifährt (ist eh logisch). Solltet ihr also ein Polizeiauto sehen, immer nur ganz wenig Gas geben und untertourig fahren. 

Spart euch am Anfang am besten auch "ACAB", "Moped Tuning is not a Crime" und andere Sticker. Erstens macht ihr euch damit lächerlich, wenn eurer Moped dann eh nur bis 65 geht, zweitens sehen Polizisten "ACAB"-Sticker gar nicht gern und ziehen euch dann auch oft direkt raus. Wenns ganz gut drauf sind bekommt ihr auch eine Anzeige wegen Beamtenbeleidigung, die ganz schnell sehr teuer werden kann.

 

Solltet ihr auf einmal ein Polizeiauto hinter euch sehen und euer Moped ist bereits umgebaut und auch gut hörbar (durch einen Sportkrümmer oder -auspuff), dann merkt euch eins: Abhauen wird euch nicht weit bringen. Wenn ihr keinen Kubiksatz mit entsprechendem Restsetup drinnen habts kommts ihr nicht weit - 10PS Moped verliert gegen 120PS Polizeiauto. Mit ein bisschen Glück haben die Polizisten hinter euch keine Ahnung über Mopeds (oft in der Stadt, am Land so gut wie nie) und fahren an euch vorbei. Werdet ihr aber rausgewunken, seid kooperativ und freundlich. Der erste Eindruck gegenüber dem Polizisten ist Gold wert! Als erstes wird er euch fragen, wie schnell euer Moped geht. Bleibt in dem Fall bei eurer Angabe ca. 10km/h unter der tatsächlichen Geschwindigkeit, lügt aber nicht zu viel. Vor allem am Land kennen sich die Polizisten bestens aus, die durchschauen sowas sehr schnell. Gebt am Anfang aber nur die offensichtlichen Umbauten zu. Wenn ihr an der Elektronik was gemacht habt, verschweigt das erstmal, denn kein Polizist wird euer Moped an Ort und Stelle aufschrauben.

 

Als nächstes geht es dann auf die Walze. Erreicht euer Moped eine Geschwindigkeit über 60 km/h, schickt euch so gut wie jeder Polizist zum Vorführen. Darunter ist es den meisten völlig egal. Wenn euch also 45 km/h zu langsam sind, ihr aber trotzdem halbwegs sicher sein wollt, nehmt an eurem Moped eine kleine Entdrosselung vor (Änderung der Übersetzung und Entfernen der Drossel aus dem originalen Krümmer) und schaut, dass ihr unter 60 bleibt.

Zum Vorführen: Beim Vorführen müsst ihr euer Moped in den Originalzustand versetzen und innerhalb von ca. 2 Monaten bei einer Kfz.-Prüfstelle eures Bundeslandes vorführen. Das erste Mal vorführen war bei mir kostenlos, danach werden bis zu 180 Euro verrechnet.

Wenn euer Moped 76 km/h oder mehr auf der Walze erreicht, erfolgt dann der berühmte "Tafalriss". Das bedeutet, die Polizei nimmt euch euer Kennzeichen ab. In diesem Fall dürft ihr nicht mehr weiterfahren und könnt das Moped mit einem Anhänger abholen oder nach Hause schieben, oder auch in der Nacht heimlich ohne Kennzeichen nach Hause fahren (was keine sehr gute Idee ist und ebenfalls sehr teuer werden kann).

Wenn ihr dann wieder fahren wollt, müsst ihr euer Moped auch wieder komplett auf Originalzustand zurückbauen und neu anmelden lassen, da durch die Abnahme des Kennzeichens die Zulassung erlischt.

Die nächste Stufe ist die Führerscheinsperre. Ab Pi mal Daumen 100km/h kann euch der Führerschein gesperrt werden. Das heißt, ihr könnt euren Autoführerschein erst mit 21 oder älter machen und das ist ziemlich sch***e. Auch wenn ihr euch parallel in der L17 Ausbildung befindet, kann damit nun Schluss sein. Also überlegt euch gut, wie viel ihr riskieren wollt.

 

Zivilstreifen: Unser größter und unsichtbarster Feind ist der Freund und Helfer in Zivil. Dieser taucht oft aus dem Nichts auf und kann ganz schön nerven. Darum ein paar Anhaltspunkte, woran ihr eine Zivilstreife im Vorhinein erkennt.

- Am Auto: Zivilstreifen fahren meistens Skoda oder Audi Limousinen (z.B. A5) in schwarz, selten auch BMW's.

- an der Antenne: heutzutage haben alle modernen Autos eine kurze Antenne. Das heißt, die Antenne ist als solche fast nicht mehr sichtbar und nur als kleine Erhöhung am hinteren Teil des Autodaches zu sehen. Da die Frequenz des Polizeifunks aber eine lange Antenne benötigt, kommen auch Zivilstreifen um diese nicht herum. Sollte euch also ein modernes Auto der oben genannten Kategorie mit einer langen Antenne auffallen, passt auf!

- an der Hutablage: Ihr kennt sicher alle das "Polizei, Bitte Folgen" Schild. Bei Zivilstreifen ist dieses oft auf der Hutablage positioniert und somit auch von hinten gut erkennbar!

- an den Personen im Auto: achtet auf (männliche) Insassen, die zu zweit im Auto sitzen. Eine Zivilstreife im Dienst ist nie allein oder mit mehr als 2 Beamten unterwegs.

- Das Kennzeichen: wenn das Auto als Kennzeichen zum Beispiel "S - AB 123" hat und den oben genannten Anzeichen entspricht, ist Vorsicht geboten. Die Kennzeichen der Polizei sind gern so gewählt, dass sie in den internen Auflistungen gut sortierbar sind. Auch wird eine Zivilstreife aus einem anderen Bundesland nie in eurem Bundesland auf Streife sein.

 

WhatsApp/Snapchat - Gruppen:  Überall gibt es in sozialen Netzwerken Gruppen, in denen man sich über die Polizei austauschen kann, wo sie gerade kontrollieren und so weiter. Informiert euch bei anderen Mopedfahrern, ob sie euch eine solche Gruppe vermitteln können. Das hat mir schon öfters eine Polizeikontrolle erspart und ist sicher die billigste Lösung.

 

Merkt euch am Ende des Tages, dass die Polizisten auch Menschen sind und nur ihren Job machen. Behandelt sie immer respektvoll, das hilft euch am Ende des Tages immer mehr als euch blöd aufzuführen.

 

Ich hoffe, dass ich euch einen halbwegs guten Überblick über das Thema gegeben habe!

Solltet ihr noch etwas zu ergänzen haben, schreibt es einfach unten rein.

 

LG

 

 

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vor 38 Minuten schrieb Kili:

Servus, 

 

da ich vor allem in meinem Freundeskreis immer wieder Geschichten über die Polizei und deren Vorgehen höre, die im Grunde völliger Schwachsinn sind, möchte ich hiermit einmal allen angehenden Tunern erklären, was in Hinsicht Umbauten gefährlich ist und was nicht und wie man sich bei einer Polizeikontrolle zu verhalten hat. Auch werde ich erklären, wie man Zivilstreifen erkennt.

 

Zuerst, ab wann hält euch die Polizei auf?

Fast kein Polizist hält ein Moped auf, das schön leise ist. Deshalb braucht ihr euch keine Sorgen machen, wenn ihr euch bis jetzt nur an der Übersetzung herumgespielt habt, oder, sofern ihr ein Euro 4 Moped besitzt, die CDI durch ein Tuningteil ersetzt habt, und in gemäßigtem Tempo an der Polizei vorbeifährt (ist eh logisch). Solltet ihr also ein Polizeiauto sehen, immer nur ganz wenig Gas geben und untertourig fahren. 

Spart euch am Anfang am besten auch "ACAB", "Moped Tuning is not a Crime" und andere Sticker. Erstens macht ihr euch damit lächerlich, wenn eurer Moped dann eh nur bis 65 geht, zweitens sehen Polizisten "ACAB"-Sticker gar nicht gern und ziehen euch dann auch oft direkt raus. Wenns ganz gut drauf sind bekommt ihr auch eine Anzeige wegen Beamtenbeleidigung, die ganz schnell sehr teuer werden kann.

 

Solltet ihr auf einmal ein Polizeiauto hinter euch sehen und euer Moped ist bereits umgebaut und auch gut hörbar (durch einen Sportkrümmer oder -auspuff), dann merkt euch eins: Abhauen wird euch nicht weit bringen. Wenn ihr keinen Kubiksatz mit entsprechendem Restsetup drinnen habts kommts ihr nicht weit - 10PS Moped verliert gegen 120PS Polizeiauto. Mit ein bisschen Glück haben die Polizisten hinter euch keine Ahnung über Mopeds (oft in der Stadt, am Land so gut wie nie) und fahren an euch vorbei. Werdet ihr aber rausgewunken, seid kooperativ und freundlich. Der erste Eindruck gegenüber dem Polizisten ist Gold wert! Als erstes wird er euch fragen, wie schnell euer Moped geht. Bleibt in dem Fall bei eurer Angabe ca. 10km/h unter der tatsächlichen Geschwindigkeit, lügt aber nicht zu viel. Vor allem am Land kennen sich die Polizisten bestens aus, die durchschauen sowas sehr schnell. Gebt am Anfang aber nur die offensichtlichen Umbauten zu. Wenn ihr an der Elektronik was gemacht habt, verschweigt das erstmal, denn kein Polizist wird euer Moped an Ort und Stelle aufschrauben.

 

Als nächstes geht es dann auf die Walze. Erreicht euer Moped eine Geschwindigkeit über 60 km/h, schickt euch so gut wie jeder Polizist zum Vorführen. Darunter ist es den meisten völlig egal. Wenn euch also 45 km/h zu langsam sind, ihr aber trotzdem halbwegs sicher sein wollt, nehmt an eurem Moped eine kleine Entdrosselung vor (Änderung der Übersetzung und Entfernen der Drossel aus dem originalen Krümmer) und schaut, dass ihr unter 60 bleibt.

Zum Vorführen: Beim Vorführen müsst ihr euer Moped in den Originalzustand versetzen und innerhalb von ca. 2 Monaten bei einer Kfz.-Prüfstelle eures Bundeslandes vorführen. Das erste Mal vorführen war bei mir kostenlos, danach werden bis zu 180 Euro verrechnet.

Wenn euer Moped 76 km/h oder mehr auf der Walze erreicht, erfolgt dann der berühmte "Tafalriss". Das bedeutet, die Polizei nimmt euch euer Kennzeichen ab. In diesem Fall dürft ihr nicht mehr weiterfahren und könnt das Moped mit einem Anhänger abholen oder nach Hause schieben, oder auch in der Nacht heimlich ohne Kennzeichen nach Hause fahren (was keine sehr gute Idee ist und ebenfalls sehr teuer werden kann).

Wenn ihr dann wieder fahren wollt, müsst ihr euer Moped auch wieder komplett auf Originalzustand zurückbauen und neu anmelden lassen, da durch die Abnahme des Kennzeichens die Zulassung erlischt.

Die nächste Stufe ist die Führerscheinsperre. Ab Pi mal Daumen 100km/h kann euch der Führerschein gesperrt werden. Das heißt, ihr könnt euren Autoführerschein erst mit 21 oder älter machen und das ist ziemlich sch***e. Auch wenn ihr euch parallel in der L17 Ausbildung befindet, kann damit nun Schluss sein. Also überlegt euch gut, wie viel ihr riskieren wollt.

 

Zivilstreifen: Unser größter und unsichtbarster Feind ist der Freund und Helfer in Zivil. Dieser taucht oft aus dem Nichts auf und kann ganz schön nerven. Darum ein paar Anhaltspunkte, woran ihr eine Zivilstreife im Vorhinein erkennt.

- Am Auto: Zivilstreifen fahren meistens Skoda oder Audi Limousinen (z.B. A5) in schwarz, selten auch BMW's.

- an der Antenne: heutzutage haben alle modernen Autos eine kurze Antenne. Das heißt, die Antenne ist als solche fast nicht mehr sichtbar und nur als kleine Erhöhung am hinteren Teil des Autodaches zu sehen. Da die Frequenz des Polizeifunks aber eine lange Antenne benötigt, kommen auch Zivilstreifen um diese nicht herum. Sollte euch also ein modernes Auto der oben genannten Kategorie mit einer langen Antenne auffallen, passt auf!

- an der Hutablage: Ihr kennt sicher alle das "Polizei, Bitte Folgen" Schild. Bei Zivilstreifen ist dieses oft auf der Hutablage positioniert und somit auch von hinten gut erkennbar!

- an den Personen im Auto: achtet auf (männliche) Insassen, die zu zweit im Auto sitzen. Eine Zivilstreife im Dienst ist nie allein oder mit mehr als 2 Beamten unterwegs.

- Das Kennzeichen: wenn das Auto als Kennzeichen zum Beispiel "S - AB 123" hat und den oben genannten Anzeichen entspricht, ist Vorsicht geboten. Die Kennzeichen der Polizei sind gern so gewählt, dass sie in den internen Auflistungen gut sortierbar sind. Auch wird eine Zivilstreife aus einem anderen Bundesland nie in eurem Bundesland auf Streife sein.

 

WhatsApp/Snapchat - Gruppen:  Überall gibt es in sozialen Netzwerken Gruppen, in denen man sich über die Polizei austauschen kann, wo sie gerade kontrollieren und so weiter. Informiert euch bei anderen Mopedfahrern, ob sie euch eine solche Gruppe vermitteln können. Das hat mir schon öfters eine Polizeikontrolle erspart und ist sicher die billigste Lösung.

 

Merkt euch am Ende des Tages, dass die Polizisten auch Menschen sind und nur ihren Job machen. Behandelt sie immer respektvoll, das hilft euch am Ende des Tages immer mehr als euch blöd aufzuführen.

 

Ich hoffe, dass ich euch einen halbwegs guten Überblick über das Thema gegeben habe!

Solltet ihr noch etwas zu ergänzen haben, schreibt es einfach unten rein.

 

LG

 

 

guter thread!

bin 1 jahr lang während meiner l17 ausbildung mit meinem 77cc stage6 setup gefahren und hatte 2 mal echt glück :D

und zum Thema Zivilautos - ich wohne in Linz (kennzeichen : L) und ein freund wurde im Ort von einem Freistadt Zivilauto abgetafalt. (Kennzeichen: FR) also passt da trdm auf die anderen anzeichen auf!

Und lasst euch nicht erwischen ! 

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vor 3 Stunden schrieb vedadhelac:

guter thread!

bin 1 jahr lang während meiner l17 ausbildung mit meinem 77cc stage6 setup gefahren und hatte 2 mal echt glück :D

und zum Thema Zivilautos - ich wohne in Linz (kennzeichen : L) und ein freund wurde im Ort von einem Freistadt Zivilauto abgetafalt. (Kennzeichen: FR) also passt da trdm auf die anderen anzeichen auf!

Und lasst euch nicht erwischen ! 

danke, krass, dass die echt in nem anderen zuständigkeitsbereich kontrollieren, da hab ich wohl auch ein paar mal glück gehabt😂naja man lernt immer was dazu👍

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vor 4 Stunden schrieb Kili:

Servus, 

 

da ich vor allem in meinem Freundeskreis immer wieder Geschichten über die Polizei und deren Vorgehen höre, die im Grunde völliger Schwachsinn sind, möchte ich hiermit einmal allen angehenden Tunern erklären, was in Hinsicht Umbauten gefährlich ist und was nicht und wie man sich bei einer Polizeikontrolle zu verhalten hat. Auch werde ich erklären, wie man Zivilstreifen erkennt.

 

Zuerst, ab wann hält euch die Polizei auf?

Fast kein Polizist hält ein Moped auf, das schön leise ist. Deshalb braucht ihr euch keine Sorgen machen, wenn ihr euch bis jetzt nur an der Übersetzung herumgespielt habt, oder, sofern ihr ein Euro 4 Moped besitzt, die CDI durch ein Tuningteil ersetzt habt, und in gemäßigtem Tempo an der Polizei vorbeifährt (ist eh logisch). Solltet ihr also ein Polizeiauto sehen, immer nur ganz wenig Gas geben und untertourig fahren. 

Spart euch am Anfang am besten auch "ACAB", "Moped Tuning is not a Crime" und andere Sticker. Erstens macht ihr euch damit lächerlich, wenn eurer Moped dann eh nur bis 65 geht, zweitens sehen Polizisten "ACAB"-Sticker gar nicht gern und ziehen euch dann auch oft direkt raus. Wenns ganz gut drauf sind bekommt ihr auch eine Anzeige wegen Beamtenbeleidigung, die ganz schnell sehr teuer werden kann.

 

Solltet ihr auf einmal ein Polizeiauto hinter euch sehen und euer Moped ist bereits umgebaut und auch gut hörbar (durch einen Sportkrümmer oder -auspuff), dann merkt euch eins: Abhauen wird euch nicht weit bringen. Wenn ihr keinen Kubiksatz mit entsprechendem Restsetup drinnen habts kommts ihr nicht weit - 10PS Moped verliert gegen 120PS Polizeiauto. Mit ein bisschen Glück haben die Polizisten hinter euch keine Ahnung über Mopeds (oft in der Stadt, am Land so gut wie nie) und fahren an euch vorbei. Werdet ihr aber rausgewunken, seid kooperativ und freundlich. Der erste Eindruck gegenüber dem Polizisten ist Gold wert! Als erstes wird er euch fragen, wie schnell euer Moped geht. Bleibt in dem Fall bei eurer Angabe ca. 10km/h unter der tatsächlichen Geschwindigkeit, lügt aber nicht zu viel. Vor allem am Land kennen sich die Polizisten bestens aus, die durchschauen sowas sehr schnell. Gebt am Anfang aber nur die offensichtlichen Umbauten zu. Wenn ihr an der Elektronik was gemacht habt, verschweigt das erstmal, denn kein Polizist wird euer Moped an Ort und Stelle aufschrauben.

 

Als nächstes geht es dann auf die Walze. Erreicht euer Moped eine Geschwindigkeit über 60 km/h, schickt euch so gut wie jeder Polizist zum Vorführen. Darunter ist es den meisten völlig egal. Wenn euch also 45 km/h zu langsam sind, ihr aber trotzdem halbwegs sicher sein wollt, nehmt an eurem Moped eine kleine Entdrosselung vor (Änderung der Übersetzung und Entfernen der Drossel aus dem originalen Krümmer) und schaut, dass ihr unter 60 bleibt.

Zum Vorführen: Beim Vorführen müsst ihr euer Moped in den Originalzustand versetzen und innerhalb von ca. 2 Monaten bei einer Kfz.-Prüfstelle eures Bundeslandes vorführen. Das erste Mal vorführen war bei mir kostenlos, danach werden bis zu 180 Euro verrechnet.

Wenn euer Moped 76 km/h oder mehr auf der Walze erreicht, erfolgt dann der berühmte "Tafalriss". Das bedeutet, die Polizei nimmt euch euer Kennzeichen ab. In diesem Fall dürft ihr nicht mehr weiterfahren und könnt das Moped mit einem Anhänger abholen oder nach Hause schieben, oder auch in der Nacht heimlich ohne Kennzeichen nach Hause fahren (was keine sehr gute Idee ist und ebenfalls sehr teuer werden kann).

Wenn ihr dann wieder fahren wollt, müsst ihr euer Moped auch wieder komplett auf Originalzustand zurückbauen und neu anmelden lassen, da durch die Abnahme des Kennzeichens die Zulassung erlischt.

Die nächste Stufe ist die Führerscheinsperre. Ab Pi mal Daumen 100km/h kann euch der Führerschein gesperrt werden. Das heißt, ihr könnt euren Autoführerschein erst mit 21 oder älter machen und das ist ziemlich sch***e. Auch wenn ihr euch parallel in der L17 Ausbildung befindet, kann damit nun Schluss sein. Also überlegt euch gut, wie viel ihr riskieren wollt.

 

Zivilstreifen: Unser größter und unsichtbarster Feind ist der Freund und Helfer in Zivil. Dieser taucht oft aus dem Nichts auf und kann ganz schön nerven. Darum ein paar Anhaltspunkte, woran ihr eine Zivilstreife im Vorhinein erkennt.

- Am Auto: Zivilstreifen fahren meistens Skoda oder Audi Limousinen (z.B. A5) in schwarz, selten auch BMW's.

- an der Antenne: heutzutage haben alle modernen Autos eine kurze Antenne. Das heißt, die Antenne ist als solche fast nicht mehr sichtbar und nur als kleine Erhöhung am hinteren Teil des Autodaches zu sehen. Da die Frequenz des Polizeifunks aber eine lange Antenne benötigt, kommen auch Zivilstreifen um diese nicht herum. Sollte euch also ein modernes Auto der oben genannten Kategorie mit einer langen Antenne auffallen, passt auf!

- an der Hutablage: Ihr kennt sicher alle das "Polizei, Bitte Folgen" Schild. Bei Zivilstreifen ist dieses oft auf der Hutablage positioniert und somit auch von hinten gut erkennbar!

- an den Personen im Auto: achtet auf (männliche) Insassen, die zu zweit im Auto sitzen. Eine Zivilstreife im Dienst ist nie allein oder mit mehr als 2 Beamten unterwegs.

- Das Kennzeichen: wenn das Auto als Kennzeichen zum Beispiel "S - AB 123" hat und den oben genannten Anzeichen entspricht, ist Vorsicht geboten. Die Kennzeichen der Polizei sind gern so gewählt, dass sie in den internen Auflistungen gut sortierbar sind. Auch wird eine Zivilstreife aus einem anderen Bundesland nie in eurem Bundesland auf Streife sein.

 

WhatsApp/Snapchat - Gruppen:  Überall gibt es in sozialen Netzwerken Gruppen, in denen man sich über die Polizei austauschen kann, wo sie gerade kontrollieren und so weiter. Informiert euch bei anderen Mopedfahrern, ob sie euch eine solche Gruppe vermitteln können. Das hat mir schon öfters eine Polizeikontrolle erspart und ist sicher die billigste Lösung.

 

Merkt euch am Ende des Tages, dass die Polizisten auch Menschen sind und nur ihren Job machen. Behandelt sie immer respektvoll, das hilft euch am Ende des Tages immer mehr als euch blöd aufzuführen.

 

Ich hoffe, dass ich euch einen halbwegs guten Überblick über das Thema gegeben habe!

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LG

 

 

Ein kleiner Fehler: Beamtenbeleidigung ist keine offizielle Straftat bzw. diese Kategorie gibt es nicht

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